Um eine Sorteneignung unter Praxisbedingungen zu testen und Aussagen über die Anbauwürdigkeit in den einzelnen Anbaugebieten treffen zu können sind die Landessortenversuche eine wichtige Größe. Das Sortiment der Anbaugebiete ist zwischen den Standorten weitgehend vereinheitlicht und wird jährlich abgestimmt und angepasst. Bei der Auswertung sind besonders der Ertrag und Rohproteingehalt wichtig. Im ökologischen Landbau sind Parameter der Unkrautunterdrückung ein zusätzlich wichtiger Faktor.

Die Sortenempfehlungen für die Schmalblättrigen (Blauen) Lupinen stimmen meist für den ökologischen und konventionellen Anbausystem überein:.

Die Sorte Boruta hat durch ihren endständigen Wuchs den Vorteil, dass sie auch auf besseren Standorten und/oder guter Wasserversorgung frühzeitig und gleichmäßig abreift. Ihre Ertragsleistung ist durchschnittlich. Die kleinkörnige Sorte hat einen mittleren Rohproteingehalt. Das schlechtere Unkrautunterdrückungsvermögen einer endständigen Sorte wie Boruta muss durch eine höhere Aussaatstärke ausgeglichen werden.

Boregine ist mehrjährig die ertragsstärkste Sorte. Die Aussaat sollte möglichst früh erfolgen. Ihre Fähigkeit Unkraut zu unterdrücken, ist besser als die anderer Sorten. Sie weist eine hohe Tausendkornmasse auf, was zu höheren Saatgutkosten führt. Stärkeres Hülsenplatzen kann durch rechtzeitige Ernte verringert werden. Der Rohproteingehalt liegt im mittleren Bereich.

Probor ist leicht unterdurchschnittlich im Ertrag, mit Schwächen bei der Bestandsetablierung. Der Rohproteingehalt ist höher als bei anderen Sorten der Blauen Lupinen, was eine innerbetriebliche Verwertung empfehlenswert macht. Das kleine Korn führt zu geringen Saatgutkosten. Die Sorte Probor wird nur noch für den konventionellen Anbau empfohlen.

Bolero ist eine Sorte, welche durch ihre Hülsenplatzfestigkeit besticht. Diese konnte sie in den Prüfjahren in einen hohen Ertrag umsetzen. Die mittelkurze Sorte hat eine durchschnittlichen Rohproteingehalt und einen etwas lichteren Bestand.

Salsa wird auslaufend in den südlichen Anbaugebieten für den Ökolandbau empfohlen. Sie erreicht einen überdurchschnittlichen Kornertrag und mittleren Rohproteingehalt. Die kleinkörnige Sorte ist etwas länger im Wuchs.

Carabor wird für den konventionellen Anbau empfohlen. Die Sorte erreichte in den bisherigen Prüfjahren überdurchschnittliche Erträge mit einer mittleren Tausendkornmasse und unterdurchschnittlichem Rohproteingehalt.

Sortenempfehlungen für die Weiße Lupine:

Die weißen Lupinensorten Celina und Frieda zeigten überdurchschnittliche Erträge. Beide Sorten sind durch einen mittleren Rohproteingehalt und eine mittlere Tausendkornmasse gekennzeichnet. Sie verfügen über eine gute bis ausreichende Standfestigkeit, eine mittlere Reife und geringe Reifeverzögerung des Strohs. Celina und Frieda gelten als anthraknosetolerant.

Gelbe Lupinen sind sie aufgrund der Anthraknoseanfälligkeit nur eingeschränkt zu empfehlen.

Regionale Sortenempfehlungen 2021


Autorin:
Carolina Wegner (LFA Mecklenburg-Vorpommern)

Informationen

Die regionalen Sortenempfehlungen der Bundesländer für den ökologischen und den konventionellen Anbau finden Sie auf dieser Seite unter dem Haupttext.
Weiterhin können Sie die Beschreibende Sortenlist